Mittwoch, 25. April 2012

Schööön!

Mittwoch letzter Woche, wir erkunden nach einem leckeren Essen warm eingepackt die "Luminale" in Mainz. Es ist einfach wunderbar, Farbe, Abbild, Idee. Schööön! Warum rührt mich die Kunst an? Was ist es, das mich nach einem solchen Erlebnis wunschlos und erfüllt ins Bett sinken lässt, keine Gedanken an Schule, morgen, gestern, irgendwas? Unsterblichkeit durch das Erschaffen von Kunstwerken zu erlangen, ist für mich ein Theorem. Die Wirklichkeit fühlt sich anders an. Ich schaffe Kunst, ich sehe und fühle Kunst und das Überdauern ist dabei ein Nebeneffekt. Das Bild in meinem Kopf überdauert und stirbt mit mir. Mag das Werk auch alterslos vor sich hin existieren, in meinem Kopf wandelt sich die Erinnerung. Mal abgesehen davon, dass die heutige Kunst oft nicht mehr auf Dauer ausgelegt ist und sehr alte Kunst uns immer Respekt abnötigt, ist der Mensch in seiner Unvollkommenheit ohnehin nicht geeignet, ewige Werte zu erkennen. Für mich gibt es das schöne Erlebnis, den Augenblick. Unheimliche Krieger im Dunkeln, eine schmelzende Fassade der Zitadelle, ein Wechselbad in unterschiedlichen Lichttemperaturen und noch Einiges mehr bekamen wir auf der Luminale 2012 geboten. Mich erreichte vor allem eine Botschaft: Wir Menschen sind da, wir erfinden und schaffen und schauen, sind neugierig und wertschätzend dem Interessanten und leicht Abwegigen gegenüber. Wir begehen nicht nur Massenmorde und richten die Erde zugrunde, nein, wir sind groß, schön. Einfach so, am Mittwochabend.