Freitag, 2. November 2012

Generationenfrage Internetnutzung?

Im Nachgang zu meinem gestrigen Post habe ich intensiv darüber nachgedacht, warum Politiker und Chefredakteure im Internet so viel Böses wittern. Heute kommt Antje Schrupp  mit einem Artikel daher, der meinen Gedankengang aufnimmt und klärt: "Netzfeminismus, was soll das denn sein" auf antjeschrupp.com (schade, dass man hier keinen Link posten kann, wahrscheinlich bin ich nur zu blöd dazu).

Politiker meines Alters sind nicht mit dem Internet groß geworden. Ich blogge hier nur dank meines technikaffinen Lebensgefährten, der mir nicht nur gezeigt hat, wie man einen Blog einrichtet, sondern auch, was da für interessante Sachen drin stehen können. Er selbst ist sicher nicht repräsentativ für den Umgang unserer Generation mit dem Netz, den Schrupp kurz umreißt mit: mailen, recherchieren, Ende. Diskutieren ist da nicht vorgesehen.

Will ein Politiker über vierzig sich aktiv im Netz betätigen, "darf" er das nicht mehr, wenn er die Karriere-Leiter schon so weit erklommen hat, dass jede seiner Äußerungen kontrollierbar und rückholbar sein muss. Ein jüngerer Politiker, der sich schon lange aktiv im Netz betätigt, hat dort höchstwahrscheinlich schon mal etwas abgesondert, was seiner Karriere im Weg steht. Er wird also nicht mehr in die oberen Ränge aufrücken. Somit sind keine Politiker in der Politik aktiv, die auch im Netz aktiv sind. Auf dieser Grundlage muss ihnen das Internet unheimlich und die dort herrschende Freiheit suspekt werden.

Schrupp beendet ihren Artikel mit der Mutmaßung, dass es noch so zwanzig Jahre dauert, bis sich die "Relevanzverhältnisse im gesellschaftlichen Diskurs" im Internet abbilden. Denn erst dann wird jede/r das Netz sinnvoll und selbstverständlich nutzen können.

Das könnte etwas schneller klappen, wenn die unselige und heuchlerische Front "vertrauenswürdige Medien wie Print und Öffentliche Sender versus Netz" aufgelöst wird, wie sie z.B. die ZEIT in ihrer aktuellen Ausgabe mit dem Artikel "An die Wand" aufmacht.

Jetzt ziehe ich mich wieder auf vertrautes geistiges Gebiet zurück. Im nächsten Post wird es wahrscheinlich um Türen gehen ;).

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